Interview - Kreuzkirche Lüneburg

Kreuzkirche Lüneburg
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Interview

Gemeindeleben > Meditation
--Meditation ist..

Meditation ist laut Duden: Nachdenken, sinnende Betrachtung, religiöse Versenkung.
Die Auslegung des Begriffs Meditation ist vielfältig und wird unterschiedlich definiert. Die Bedeutung geht von der Hilfe zum Einschlafen, Entspannungsübungen, über Stärkung des Selbstbewusstseins, eine spezielle Musikrichtung bis hin zur gedankenlosen Bewusstheit.
In der Kreuzkirche werden 3 Formate der Meditation angeboten. Marlis Otte versucht diese mit dem Vertreter und den Vertreterinnen der jeweiligen Formate zu erörtern. Ihr Gesprächspartner Pastor Bernd Skowron steht für die “klassische“ Meditation, die Gesprächspartnerinnen Pastorin Dorothee Kanitz und Konni Tillack für ihre jeweiligen Angebote.
Herr Skowron, woher kommt die Meditation und stimmt mein Eindruck, dass es zunehmend “modern“ ist zu meditieren?
Meditation gab es schon immer, auch wenn es nicht so benannt wurde. Sie gehört zur Menschheit, zu jeder Religion, in die Zeit der Völkerwanderungen bis hin zur heutigen Zeit, z. B. dem Joggen oder anderen Ausdauersportarten. Ob modern das richtige Wort ist, sei dahingestellt, Fakt ist, dass die Menschen in unserer immer schnelllebigeren Zeit zunehmend das Bedürfnis haben, etwas dagegensetzen zu wollen oder zu müssen.
Frau Tillack, gibt es eine ausgebildete Leiterin oder einen ausgebildeten Leiter der Gruppenmeditation?
Es gibt keinen Lehrberuf im klassischen Sinn, aber diejenige oder derjenige hat eine entsprechende Qualifikation. Es gibt verschiedene und unterschiedlich lange Ausbildungen abhängig davon, ob diese im spirituellen, medizinischen oder therapeutischen Kontext angesiedelt sind. Man kann auf jeden Fall davon ausgehen, dass bei Anleitenden eine Erfahrung vorliegt.
Frau Kanitz, müssen die Teilnehmenden einer Meditation einen spirituellen Hintergrund haben und was spricht für eine Meditation in der Gruppe?
Grundsätzlich kommt es darauf an, was der Mensch, der meditieren möchte, sucht und für sich braucht. Das kann im christlichen, buddhistischen oder aber im Körper betonten Kontext sein. So wird z.B. in der Medizin, speziell in der Schmerztherapie, Meditation als Entspannungsübung eingesetzt.
Für die Meditation in der Gruppe spricht zunächst die ritualisierte Form, man kann sich in einem vorgegebenen Rahmen fallen lassen. Zu Hause kommt gerne etwas dazwischen und es braucht schon Disziplin, sich immer wieder auf die Meditation zu besinnen. Das gemeinsame Meditieren kann die Stille intensivieren.
Herr Skowron, Frau Tillack und Frau Kanitz, nachdem wir das Grundsätzliche besprochen haben, möchte ich jetzt das Augenmerk auf die unterschiedlichen Formate, wie sie in der Kreuzkirche angeboten werden, und den damit verbundenen Regularien lenken. Ich bitte Sie, Ihr Angebot nur kurz zu skizzieren, denn es soll nur ein Eindruck vermittelt werden, der die Neugierde weckt, um dann in einem Gespräch mit Ihnen Näheres zu erfahren.
Herr Skowron, stellen Sie bitte kurz das Format der ''klassischen'' Meditation, für das Sie stehen, vor.
Diese Art der Meditation zeichnet sich durch einen Wechsel vom Sitzen und Gehen in der Stille aus, teilweise begleitet durch mantrische Gesänge.
Wer ohne religiöses Lebensverständnis teilnimmt, kann für sich den Schwerpunkt auf achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) legen.Zum Ritual gehört auch, dass jeder Teilnehmer und jede  Teilnehmerin die Möglichkeit wahrnehmen kann, am Schluss kurz zu sagen, wie die Zeit der Meditation erlebt und persönlich empfunden wurde. Zum Abschied zieht jeder und jede eine Engelskarte und es erfolgt ein Schluss-Segen.
Die Gruppe umfasst, raumbedingt begrenzt, im Moment 23 Teilnehmende, eine weitere Gruppe mit 6-8 Teilnehmenden leitet Helga Kruse-Rehr. Die Treffen sind wöchentlich, dauern eindreiviertel Stunde und laufen in der Regel über 2 Monate. Es sind geschlossene Gruppen, man muss sich verbindlich anmelden. Nach 2 Monaten kann man sich für einen neuen Kurs anmelden. Es entstehen keine Kosten, wer möchte, kann eine Spende geben.
Frau Tillack, stellen Sie bitte die Schwerpunkte Ihres Angebots der Meditation dar.
Der Ausgangspunkt ist die Achtsamkeitsübung, also das Sein im Hier und Jetzt, bezogen auf Geist, Körper und Seele. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wahrnehmung des Körpers. Dies geschieht durch das Erspüren der Schwingungen der Klangschale, die auf verschiedenen Körperregionen positioniert wird. Danach erfolgen Pilates Grundübungen. Unerlässlich sind auch Atemübungen und das Fließenlassen der Energiezentren (Chakren). Da ich sehr körperbetont arbeite, gehören auch Übungen der progressiven Muskelentspannung (PMR) dazu. Zum Abschluss gibt es immer eine Reflexionsrunde.
Die Teilnehmerzahl ist auf 8 begrenzt. Es ist eine geschlossene Gruppe, die sich wöchentlich für 1,5 Stunden, insgesamt 8 mal, trifft. Die Kosten belaufen sich auf 120 €. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich.
Frau Kanitz, wo liegt der Fokus Ihres Angebots der Meditation?
Ich biete zunächst den Teilnehmenden an, zur Ruhe zu kommen. In unserer schnelllebigen, von Turbulenzen geprägten Zeit, ist es wichtig sich Auszeiten zu gönnen. Durch das Erspüren des Körpers stellt sich eine wohltuende Gelassenheit ein, die dazu führt im Hier und Jetzt anzukommen. Die Wahrnehmung der Umwelt, das Geprägtsein durch den Ablauf der Jahreszeiten und der damit verbundenen inneren Eingestimmtheit in den Spiegel der Natur ist ein weiterer, wichtiger Schwerpunkt. Diese Phase des Meditierens ist unterschiedlich lang und richtet sich nach der Gruppe. Danach folgt leichte körperliche Bewegung. Am Ende des Treffens besteht die Möglichkeit sich über die Erfahrungen und persönlichen Eindrücke auszutauschen. Der Abend wird durch einen Segen beendet. Die Treffen sind monatlich, dauern 1,5 Stunden und sind kostenfrei. Es handelt sich um eine offene Gruppe, sodass jederzeit Anmeldungen möglich sind.
Ich danke Ihnen, Frau Kanitz, Frau Tillack und Herr Skowron, für Ihre prägnante Darstellung der jeweiligen Meditationsformate. Eine ausführlichere Wiedergabe des Gesprächs hätte den Rahmen des Interviews gesprengt. Eines ist mir aber bei allen Darstellungen deutlich geworden: ein roter Faden läuft durch alle Angebote und ist beruhigend und mutmachend, nämlich die Aussage: Alles kann, nichts muss.

Angaben gemäß § 5 TMG und Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:
Der Kirchenvorstand der Kreuzkirchengemeinde Lüneburg
Röntgenstr. 34
21335 Lüneburg
Zusammenstellung: J.Koke


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J.Koke@Kreuzkirche-Lueneburg.de
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