Predigt - Kreuzkirche Lüneburg

Kreuzkirche Lüneburg
Kreuzkirche
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Predigt

Gottesdienst
Was könnte Ostern uns bedeuten?
Wir gehen auf das Osterfest zu. Was könnte es für uns bedeuten, dass wir glauben, Jesus ist
auferstanden? Ohne dass dieser Glaube ein in Stein gemeißeltes Dogma ist, sondern uns selbst zum
Leben erweckt. Dazu schreibt Pater Anselm Grün, der bei uns im letzten Jahr in der Kreuzkirche zu
Gast war (Anselm Grün: Bilder von Jesus, Seite 112-114):
Jesus die Auferstehung
„Was ist Leben? Diese Urfrage aller Philosophie beantwortet Jesus mit einem eigenartigen Wort:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und
jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (Johannes 11,25f) Das sind Sätze,
die man kaum begreifen kann: Jesus - die Auferstehung. Wer an ihn glaube, der stehe schon jetzt
vom Tod zum Leben auf, der sei jetzt schon vom Tod zum Leben übergegangen.
Viele - so meint Johannes - leben und sind doch tot. Sie leben nicht wirklich. Sie leben nur an der
Oberfläche. Wer aber an Jesus glaubt, wer versteht, wer dieser Jesus wirklich ist, der steht jetzt
schon auf aus dem Grab seiner Angst, seines Selbstmitleids, aus dem Grab seiner Lähmung und
Hemmung, seiner Dunkelheit und Schwachheit. Auferstehung geschieht für ihn mitten in seinem
Alltag. Da steht er auf aus der Enge in die Weite, aus dem Dunkel in das Licht, aus der Erstarrung in
die Lebendigkeit.
Johannes erzählt uns eine Geschichte, um zu zeigen, was Jesus meinte mit dem Wort: „Ich bin die
Auferstehung.“ Jesus weckt den toten Lazarus auf, der schon vier Tage im Grab ruht. Seine Füße
und Hände sind mit Binden umwickelt, sein Gesicht von einem Schweißtuch umhüllt. Er liegt
hinter einem Stein und riecht schon. Wer hinter dem Stein der Beziehungslosigkeit liegt, der ist
abgeschnitten vom Leben. Bei dem geht alles in Verwesung über. Also es bekommt alles einen
üblen Geruch. Er hat ein Schweißtuch über dem Gesicht. Er ist nur noch Maske. Das Eigentliche
lebt nicht. Er ist gebunden an Händen und Füßen. Er ist nicht wirklich frei.
Auferweckung heißt, dass Jesu Wort der Liebe durch den Stein hindurch den Freund Lazarus
erreicht. Das Wort der Liebe bringt den Freund zum Leben. Es löst die Binden, die ihn umwickeln
und einengen. Es befreit ihn von der Maske, hinter der er sich versteckt. In der Auferweckung des
Lazarus wird deutlich, dass der, der an Jesus glaubt, leben wird, auch wenn er stirbt. Er wird im Tod
nicht aus der Liebe herausfallen. Die Liebe ist stärker als der Tod. Sie durchdringt jeden Stein, sie
löst jede Erstarrung. Unser Leib wird zwar im Tod sterben, aber nicht unser wahres Selbst. Der
Glaube greift über den Tod hinaus in das ewige Leben. Im Glauben sind wir schon jetzt vom Tod
zum Leben übergegangen, von der Erstarrung in die Lebendigkeit, von der Beziehungslosigkeit in
die Liebe
Betrachte dein Leben: Wo ist wirkliches Leben und wo nur Leere und Routine? Was macht dein
Leben lebenswert? Wo hast du in deinem Leben Auferstehung erfahren? Was hat dich aus der Starre
zum Leben erweckt? Was hat dich aus dem Grab deiner Angst und deiner Resignation herausge-
führt? Wo bist du aufgestanden aus deiner Beziehungslosigkeit? Vielleicht hast du bei all diesen
Auferstehungserfahrungen nicht an Jesus gedacht. Aber - so sagt uns das Johannesevangelium -,
wenn du aufstehst aus dem Grab in das Leben, dann begegnest du Jesus, auch wenn du ihn nicht
siehst, auch wenn du nicht an ihn denkst. Wenn Auferstehung in deinem Leben geschieht, dann ist
Jesus in dir, dann steht Jesus in dir auf.“
Ich wünsche Ihnen frohe Ostern!
Herzliche Grüße
Bernd Skowron

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Der Kirchenvorstand der Kreuzkirchengemeinde Lüneburg
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